Eigentlich hatte ich mich schon dazu entschieden mich den übrigen Gemeinden des Bezirks St. Pölten-Land zu widmen, aber das gestaltet sich komplizierter als gedacht. In Klausen-Leopoldsdorf sorgte die verwirrende Nummerierung der Häuser im Franziszeischen Kataster für Unsicherheiten. Das konnte ich noch überraschenderweise anhand eines Zwischengrundbuchs zumindest großteils lösen (Allanderamt, Anzingeramt, Mariazelleramt werden alle in den Protokollen unter Klausen-Leopoldsdorf geführt). Allerdings bin ich dann gleich über die Zuordnung der Hausbesitzer in der Josephinischen Fassion gestolpert.
Nach einem kurzen Durchschnaufen habe ich dann die Gemeinde Pressbaum ins Auge gefasst und durfte schnell feststellen, dass hier in einem guten Teil des Bauparzellenprotokolls darauf verzichtet wurde Hausnummern anzugeben. Normalerweise versuche ich dann diese Lücken über grundherrschaftliche Quellen zu füllen. Hier liegen allerdings die maßgeblichen Grundbücher im Wiener Stadt- und Landesarchiv und sind nicht digital verfügbar. Vielleicht ist ja der Kontakt zum Stadtarchiv Pressbaum ein guter Ansatz.
Auch bei Mauerbach konnte ich meine Datenerfassung nicht wie gewünscht abschließen. Im Digitalisat zur Josephina fehlt eine Seite mit den Namen der Hausbesitzer von Mauerbach 11 bis 20. Im Nachlass von Weigl finden sich außerdem keine Hinweise auf die jeweiligen Grundherrschaften. Da ich aktuell schlicht keine Zeit habe Quellen im WStLA für mich zu erschließen, habe ich im Waldviertel weiter gemacht.
Als 230te Gemeinde kommt Gars am Kamp hinzu. Von 496 Einträgen konnten bis auf vier alle verortet werden. Problematisch waren hier wieder einmal Umnummerierungen der Häuser zwischen 1786 und 1820. Doch konnte ich diese über die Alten Grundbücher nachvollziehen. Betroffen davon waren die Orte Buchberg (hier gibt es noch offene Punkte), Tautendorf, Gars und Thunau. Wobei Thunau in der Josephina noch als Schloßberg geführt wurde. Eine Mühle bei Gars wurde von dort in die Ortschaft Zitternberg übertragen. Dies ist auch der Anlass, dass ich bereits drei Grundherrschaften mit bearbeitet habe.
Familiennamen um 1820: Schmalhofer (8), Kranzler, Winkelmüller (je 7), Hager, Schachinger, Steininger (je 6)
Familiennamen um 1787: Ehrnberger, Gerhold (8), Angerer, Kranzler Maukner, Schachinger (je 7)
Wichtige Grundherrschaften: Gars (182), Rosenburg (80), Buchberg (79), Pfarre Gars (41), Stift Göttweig (31), Horn (23)
Die Herrschaft Gars hatte zur Zeit der Theresiana 160 Untertanen. Alle konnten bereits einer bereits erfassten Liegenschaft zugeordnet werden. Sie lebten vor allem in Gars selbst, in Nonndorf, Tautendorf Schloßberg (heute Thunau) und Zitternberg.
Häufige Familiennamen: Angerer, Eminger, Kränzler, Mayrhofer, Schmuzer, Schneider, Tollmann (je 3)
Die Pfarre Gars hatte 56 Untertanen in der Theresianischen Fassion. Davon konnten 37 bereits einer erfassten Liegenschaft zugeordnet werden. Vier Einträge enthalten einen Vermerk in der Fassion und man sucht sie in den späteren Grundbüchern vergeblich. Die übrigen Einträge beziehen sich auf noch zu erfassende Liegenschaften.
Häufige Familiennamen: Schmöger (3), Schödel, Träxler (je 2)
Hinzu kommt noch die Herrschaft Buchberg. Von den 104 Einträgen konnten alle bis auf zwei noch zu erfassende Liegenschaften zugeordnet werden.
Häufige Familiennamen: Schörgmayer, Strasser (je 3)