Schon länger überlege ich wegen einer befriedigenden Lösung bezüglich der Angaben zum Neuen Grundbuch ab 1880 ohne direkt auf die Bestände Einsicht nehmen zu müssen. Diese liegen auf den heutigen Bezirksgerichten und sind nicht digital verfügbar, was die Recherche für mich aktuell zu aufwändig macht. Das Problem ist die laufende Entwicklung zwischen 1880 und heute. Die Bezirksgerichte wurden neu strukturiert, die Katastralgemeinden können geteilt worden sein, einzelne Häuser wurden umgemeindet oder die Einlagezahlen wurden geändert. Welchen Stand übernehme ich also (vorläufig) in meine Datenbank?
Ich habe jetzt noch etwas weiter recherchiert und bin dadurch allerdings nicht unbedingt weiter. Als Basis habe ich die Amtskalender von 1880 und 1910 genommen.

In dieser Zeitspanne entstanden die Bezirksgerichte Gmünd und Poysdorf. Die Politischen Bezirke wurden neu organisiert und es gab rund um Wien tiefgreifende Änderungen.

Bisher habe ich die Bezirksgerichte anhand eines Allgemeinen Verzeichnisses der Ortsgemeinden und Ortschaften von 1911 angegeben. Das hat den Vorteil, dass diese Einteilung auch die Bestandsstruktur der grundherrschaftlichen Quellen unter den Bezirksgerichten im NÖLA gut abbildet. Dort gibt es bereits die Bezirksgerichte Gmünd und Poysdorf. Das liegt wahrscheinlich am Übernahmezeitpunkt der Archivalien aus den Bezirksgerichten. Dies bildet aber nicht zwingend die Situation aus dem Jahr 1880 ab.
Kurz zusammengefasst: Es ist komplex.
Ich habe jetzt zumindest die Katastralgemeinden von 1910 nachgearbeitet. Bisher waren zumeist die Angaben auf Basis der Katastralgemeinden im Franziszeischen Kataster hinterlegt. Zu Teilungen kam es vor allem, wenn es Enklaven innerhalb einer Katastralgemeinde gab. Diese wurden oft zu eigenen Katastralgemeinden erhoben. Zwischen 1880 und 1910 gab es hier nur einzelne Veränderungen. Auch die Angaben zum Bezirksgericht beziehen sich auf die frühen 1910er-Jahre. Dies erleichtert die Recherche in den Beständen des NÖLA.
Ursprünglich war mein Plan die Informationen zu den ältesten Neuen Grundbüchern zu übernehmen. Macht es mehr Sinn den aktuellen Zustand abzubilden? Diese findet man beispielsweise im NÖ Atlas.